Der fragend-entwickelnde Unterricht, als eine Säule des Frontalunterrichts, wird häufig als überholt angesehen. In der didaktischen Literatur werden Stimmen laut, dass Unterricht nur effektiv ist, wenn er offen gestaltet wird, Schüler aktiv daran teilnehmen können und Lerninhalte autonom entdecken können. Man muss sich fast schon ein wenig schämen, wenn man auf „traditionelle“ Unterrichtsmethoden wie das fragend-entwickelnde Unterrichtsgespräch zurückgreift. Größter Vorwurf an die Methode ist das „stofforientierte“, „undemokratische“ Lehren und Lernen:
„Die Lernenden werden in einer reaktiven, nur aufnehmenden Rolle gesehen, man muss ihnen notfalls gegen ihren Widerstand etwas eintrichtern (c.f. „Nürnberger Trichter“). Assoziationen wie „einem Hund Kunststücke beibringen“ oder gar „jemandem die Flötentöne beibringen“ liegen nahe“ (Gudjons, 2007, S.8).
(Gudjons, 2007, S. 14)
Trotz dieser Ablehnung, wird der fragend-entwickelnde Unterricht landauf, landab praktiziert. Es müssen also trotz aller Kritik auch Stärken dieser Methode feststellbar sein.
In einer Online-Diskussion der Friedrich Naumann Stiftung, im März 2007 sieht Kognitionspsychologin Elsbeth Stern, die unterschiedlichen Unterrichtsmethoden wie ein Schwanken zwischen „Kasernenhof und Freizeitpark“ an. Die Debatte schwankt zwischen einem: „Schluss mit Kuschelpädagogik und Spielchen“ und einem „Schafft den Frontalunterricht ab und kommt von der Belehrung zum Lernen“ (Friedrich Naumann Stiftung, 2007). Wie soll eine gelingende Unterrichtsmethode aussehen? Wir wollen in unserer Diskussion den Blick näher auf die Diskussion um die Methode des Fragend-entwickelnden Unterrichts lenken und erfahren
- Wie ihr, Lehrer, Eltern, Schüler, Schulforscher,…zu der Methode steht?
- Welche Erfahrungen ihr dazu gemacht habt?
- Ist Instruktion sinnvoll?
- Ist Konstruktion sinnvoll?
- Was spricht für einen „wissensbasierten Konstruktivismus“, eine Kombination der Methoden?
Wir freuen uns auf eure vielfältigen Beiträge. Euch allen viel Spaß!