Archiv der Kategorie: Glossar

Unter dieser Kategorie werden Definitionen für wichtige Begriffe gegeben, die in den Artikeln vorkommen.

Zone der nächsten Entwicklung

Die Zone der nächsten Entwicklung, oder auf französisch „la zone proximale de développement (ZPD)“, stammt ursprünglich von Lev Vygotsky. Er unterscheidet dabei das, was das Kind von sich aus leisten kann, also das „développement actuel de l’enfant“ (Bamberg, Debanck & Decker, 2007, S. 21) und das, was das Kind mit der Hilfe eines Erwachsenen oder eines erfahreneren anderen Kindes erreichen kann („capacité potentielle de développement“ (Bamberg, Debanck & Decker, 2007, S. 21)). Eben genau zwischen diesen beiden Punkten platziert sich die ZPD, also der Raum, wo das Kind dabei ist sich zu entwickeln.

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Offener Unterricht

Im offenen Unterricht werden prinzipiell die Methoden des problemlösenden, entdeckenden, selbstverantwortlichen und handlungsorientierten Lernens angewandt. Dabei stellen Freie Arbeit, Stationsarbeit, Wochenplan oder Projektarbeit mögliche Umsetzungsformen des offenen Unterichts dar. Alle diese Methoden werden „als eine Art Gesamtrepertoire verstanden, das als Kern einen Offenen Unterricht ausmacht“ (Reich, 2008, S. 1). Um Missverständnissen zu vermeiden, wird nun dargelegt, wie laut Reich (2008, S. 1) der Ausdruck „offen“ zu verstehen ist:

  • Offen meint hier nicht eine Öffnung für alles, sondern eine methodische Orientierung auf bestimmte öffnende Methoden gegenüber dem Frontalunterricht. Es ist jedoch für Vertreter des Ansatzes schwierig zu begründen, was zum Kernbestand dieser Methoden gehören soll. Die Fixierung auf die genannten Methoden erscheint heute zudem als überholt.
  • Offener Unterricht wird als eine radikale Form verstanden, die in der Praxis vollständig den Frontalunterricht ablösen soll. Das ist aber praktisch fast nirgendwo tatsächlich umgesetzt worden, so dass Offener Unterricht in der Regel immer in Mischformen mit anderen Methoden auftritt.“

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Unterrichtsmethode

Der Begriff „Unterrichtsmethode“ kann wie folgt definiert werden (Fichten, 1993; Meyer, 2002):

„Unter dem Methodenbegriff wird die Gesamtheit der Formen, Verfahren und Techniken gefasst, mit denen sich Lehrer und Schüler die sie umgebende natürliche und gesellschaftliche Wirklichkeit unter institutionellen Rahmenbedingungen aneignen.“

Somit ist „ein frontales Arrangement […] also nur ein Element in einem komplizierten methodischen Zusammenhang“ (Gudjons, 2007, S.22).

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Moderner Unterricht

Als „modernen Unterricht“ bezeichnet H. Aebli (1950) in seiner Doktorarbeit die von  Jean Piaget erarbeitete Unterrichtsmethode. Hierbei soll sich die Lehrperson bemühen an die Vorkenntnisse der Schüler anzuknüpfen. Zudem wird eine zu frühe Formalisierung vermieden, sich um „eine breite konzeptuelle Grundlegung“ (Wellenreuther, 2009, S. 2) bemüht und Konzepte werden durch Operationen (konkretes Manipulieren und Experimentieren) aufgebaut. Gleichzeitig soll darauf geachtet werden, nicht „starr eine Ideologie des Entdeckens oder des offenen Unterrichts zu vertreten“ (Wellenreuther, 2009, S. 2).

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Frontalunterrichtliche Phase

Der Begriff der frontalunterrichtlichen Phase taucht vor allem in Verbindung mit dem von Gudjons (2006, S. 92) beschriebenen Konzept des „integrierten Frontalunterrichtes“ auf. Es handelt sich darum, dass der Lehrer zusammen mit seinen Schülern Zusammenfassungen erarbeitet, Wesentliches verdeutlicht und Sachverhalte erklärt (Gudjons, 2007). Dabei soll diese Phase sich in selbstverantworteten, eigenständigen und selbstgesteuerten Schülerarbeitsformen einfügen (Gudjons, 2006).

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Direkte Instruktion

Da im Rahmen des Themas fragend-entwickelndes Unterrichtsgespräch oft auch der Ausdruck „Direkte Instruktion“ auftaucht, soll dieser hier definiert werden. Unter direkter Instruktion ist ein Beispiel für eine Unterrichtskonzeption zu verstehen. Der Ursprung der Bezeichnung stammt von Rosenshine (1979) und zeichnet sich insgesamt durch Merkmale einer „straffen, stark lehrergeleiteten Unterrichtsführung“ (Seidel, 2003, S. 51) aus. Direkte Instruktion ist laut Meyer (1987) für gewöhnlich nicht der reine Frontalunterricht, „sondern eine komplexe Kombination von Lehrmethoden, Sozialformen, Differenzierungsmodellen, Lernmaterialien etc.“ (Seidel, 2003, S. 51). Werden individuelle Bedürfnisse und Anknüpfungsmöglichkeiten für Lernende geschaffen, so kann die direkte Instruktion durchaus auch schülerorientiert stattfinden (Seidel, 2003).

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Lernarrangement

Für die FSE (Fachstelle für Schulevaluation, 2007) fällt unter Lehr- und Lernarrangement einfach:

Alles, was die Lehrpersonen in der didaktisch-methodischen Unterrichtsplanung und bei der Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse in der Klasse unternehmen, damit die Schüler/innen möglichst hohe fachliche und überfachliche Kompetenzen entwickeln können. Ziel der Lehr- und Lernarrangements ist es, den Schüler/innen einen optimalen Rahmen für ihr schulisches Lernen zu schaffen.“

Buggenhagen und Schellenberg  (n.y.) hingegen geben eine etwas komplexere Definition:

Das Lernarrangement ist ein didaktisch aufbereitetes Lernmaterial für das selbständige und handlungsorientierte Aneignen von komplexen Ausbildungsinhalten durch den Lernenden.“

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